Northwest Territories / Kanada

07. – 21. Juni 2014

 

60. Breitengrad – Hay River – Yellowknife – Ingraham Trail – Yellowknife – Mackenzie Highway – Liard Highway – Fort Liard – Fort Nelson – Alaska Highway

 

 07.06.2014

 

Northwest Territories

 

 

Bei strahlendem Wetter überqueren wir den 60. Breitengrad
und die Grenze nach
Northwest Territories
eines der nördlichsten Länder von Kanada

 

 

Im Visitorcenter erhalten wir je eine Urkunde
die bestätigt dass wir Arctic Abenteurer sind

 

Nummernschilder von Northwest Territories

 

Der Mackenzie Highway führt uns immer weiter nach Norden
und die meiste Zeit geradeaus durch Waldgebiet

 

 

Wir besichtigen die wunderschönen Alexandra Falls
hier fällt das braune Wasser des Hay River 33 Meter in die Tiefe

 

 

Anschliessend laufen wir die 2 km zu den Louise Falls
entlang einem Waldweg, danach eine lange Wendeltreppe und am Schluss noch Zickzacktreppen bis hinunter an die Abbruchkante

 

 

Die Louise Falls sind 15 Meter hoch
das spezielle hier ist, dass die Abbruchkante nicht gerade verläuft
sondern der mittlere Teil herausragt

 

 

Weiter fahren wir bis zum Ort Hay River
wo der Fluss Hay River
in den Great Slave Lake fliesst

 

Hier weht uns ein bissig kalter Wind entgegen
wir schauen über den See
(28'568 km2, zum Vergleich Schweiz 41'285 km2)
und da sehen wir das er noch zugefroren ist

 

 

Fensterblick
baldiger Sonnenuntergang um 22.48 Uhr

 

 

Erneut liegt ein wunderschöner Wasserfall an unserer Route
ein kurzer Abstecher führt uns zu den
Lady Evelyn Falls

 

 

Zurück beim Camper steht Hanni und Werner aus Oberwil vor uns
gestern haben sie an unsere Türe geklopft
heute haben sie sich hier bei den Wasserfällen
auf dem Camping eingerichtet
sie laden uns gleich auf ein Bier ein

Seit fast 20 Jahren verbringen sie jedes Jahr 8 – 10 Wochen in Kanada
und kennen sich schon sehr gut aus

 

 

 

 

 

Bei der Weiterfahrt kommen wir am Mackenzie River vorbei

 

 

Ein extrem breiter Fluss wo die Eisschollen aus dem Great Slave Lake
Richtung Eismeer ziehen

 

 

Heute können wir den Mackenzie River auf einer Brücke überqueren
bis 2012 gab es im Sommer Fährbetrieb und im Winter Eisroute
 

Am Morgen weiden Bisons neben unserem Camper

 

 

Weiter geht’s durch endlos scheinende Wälder
auf der ganzen Strecke entlang der Bisons Sanctuary sehen wir einen einzigen Bisonbullen

 

Mittagspause an einem See

 

 

Und dann erreichen wir Yellowknife (170 - 200 M.ü.M.)
die Hauptstadt der Northwest Territories mit ca. 20'000 Einwohnern
mitten in der Wildnis und weitab aller Zivilisation

 

Hier wurde 1934 Gold entdeckt und so entstand die Stadt
heute sind es Diamantminen

 

Auf dem Walmart Parkplatz spricht uns Peter aus Deutschland an
(er wohnt schon viele Jahre in Yellowknife)
er lädt uns zu sich nach Hause ein
wo wir bis morgens um 4 Uhr quatschen
aber dunkel geworden ist es immer noch nicht

 

 

Viele Hausboote bevölkern die Bucht
des Great Slave Lake vor der Stadt
im Sommer sind die Hausboote per Boot erreichbar
im Winter zu Fuss oder mit Fahrzeugen übers Eis

 

 

Auch Hochhäuser gibt es in dieser Stadt
viele Häuser sind direkt auf Fels gebaut

 

An Stellen wo der Permafrost taut
sackt die Strasse ab
und so entstehen richtige Wellenbahnen

 

 

Wasserflugzeuge sind hier ein wichtiges Verkehrsmittel
sind doch sehr viele Siedlungen und Minen im Sommer über eine Strasse nicht erreichbar
erst im Winter werden sie durch die Ice-Road-Trucker versorgt
welche über die gefrorenen Seen
und schneebedeckte Landschaft donnern

 

 

Wir fahren den Ingraham Trail
dieser führt von einem See zum nächsten
die ganze Gegend ist mit lauter Seen durchzogen (siehe Karte)

 

 

Wir unternehmen wieder einmal eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall
den Cameron Falls

 

 

Und dann stehen wir vor dem Aus
hier endet die Strasse am Tibbitt Lake

 

 

Schöner, einsamer See – strahlender Sonnenschein (25° aufwärts)
da kann Bert endlich sein Kajak testen

 

 

 

 

 

 

Die Sonne spiegelt sich im See – um 22.20 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

Leider stören Myriaden von Mücken die Idylle

 

 

Die Sonne geht langsam unter – nach 23 Uhr

 

 

Nach Sonnenuntergang um Mitternacht – immer noch hell
und so bleibt es bis die Sonne in etwa 4 Stunden wieder aufgeht

 

Hier wird es im Sommer 6 Wochen lang nicht mehr dunkel
da geht jegliches Zeitgefühl verloren
wenn 20 Stunden hell ist
und die restlichen 4 Stunden Dämmerlicht

 

Am Morgen steht die nächste Kajak Tour auf dem Programm
aber heute gehe ich mit

es ist einfach herrlich
kein Mensch weit und breit
nur wir zwei - unser Kajak und dieser ruhige See

 

Unterwegs stellen wir fest
dass wir die Schwimmwesten vergessen haben
aber wir haben Glück
wir kommen heil und trocken wieder zurück

 

 

Auf der Rückfahrt nach Yellowknife kommen wir am Abzweiger der Winter Road vorbei
im Moment natürlich geschlossen

 

Nach der gestrigen körperlichen Betätigung
und heutigem Muskelkater
lassen wir unsere Hirnzellen arbeiten
wir besuchen das Diamantenmuseum
und das Regierungsgebäude der Northwest Territories

 

Hinter Botswana und Russland steht Yellowknife an dritter Stelle
der Diamantenvorkommen
wir erfahren wie die Diamanten gewonnen werden
und sehen sie in diversen Formen und Grössen

 

 

Das Regierungsgebäude von aussen
der Bau symbolisiert ein Iglu

 

 

 

 

Und so sieht es innen aus
mit Eisbärfell in der Mitte des Raumes

 

 

Danach machen wir uns auf den Rückweg
und fahren die 340 km lange Sackgasse zurück

 

 

Wir sehen mehrere Bisonherden am Wegrand
und Sandhill Kraniche
(bis wir angehalten haben, sind sie schon im Wald verschwunden)

 

 

Wir überqueren wieder die Brücke über den Mackenzie River
auf der Seite steht noch die Fähre die früher im Einsatz war

 

Trotz längerer Pause sehen wir keine einzige Eisscholle auf dem Fluss

 

Wir gelangen wieder auf den Mackenzie Highway
welcher nach kurzer Zeit in Schotter übergeht

 

 

Ein Bär spaziert ganz gemütlich vor uns über die Strasse
läuft auf der anderen Seite noch eine Weile der Strasse entlang
und verschwindet dann im Gebüsch

 

Wir wandern zu drei Wasserfällen

 

Coral Falls

 

Sambaa Deh Falls

 

 

Zum nächsten Wasserfall müssen wir durch diese steile hohle Gasse
das Fishinghole

 

 

Bert findet eine provisorische Fischerrute
aber es bleibt beim Versuch

 

Im Sambaa Deh Falls Park parkt ein Auto neben uns
im Kofferraum viele Behälter voll mit Morcheln
sie erzählen uns dass sie die Morcheln weiter vorne verkaufen
und auch dass wenn ein Waldbrand war
im Folgejahr extrem viele Morcheln vorhanden sind
und hier war letztes Jahr ein grosser Waldbrand

 

 

Wir halten bei der Ankaufsstelle der Morcheln an
hier werden die Morcheln den Sammlern abgekauft (8-10 $ pro Pfund)
direkt vor Ort (mitten im Wald) getrocknet
und anschliessend nach Europa verkauft

 

So viele Morcheln auf einmal haben wir noch nie gesehen

 

Wir fragen ob wir ein paar kaufen können
"ja, könnt ihr schon
aber geht doch einfach in den Wald und holt euch selber
"
" er ist sicher das wir 100%ig Morcheln finden werden

 

Also probieren wir das aus
nach einer halben Stunde haben wir schon zwei Teller voll gesammelt

 

 

Die Hälfte wird zum Abendessen gekocht
die andere Hälfte trocknen wir für später

 

Am Strassenrand sehen wir öfters mal ein Auto stehen
die Besitzer sind fast sicher am Morcheln sammeln

 

 

Wieder sehen wir einen Bären
und weiter vorne noch zwei Jungbären
die sind aber so scheu dass sie sofort im Wald verschwinden

 

 

Am Checkpoint zu Fort Simpson verlassen wir den Mackenzie Highway
und biegen auf den Liard Highway
weiterhin auf Schotter
da sehen wir eine Tafel das die Weiterfahrt nur für Fahrzeuge
unter 4.5 Tonnen zulässig ist

 

Da haben wir Glück sind wir leichter
ansonsten müssten wir 883 km zurückfahren

 

 

Nach 10 Tagen Ebene wieder Hügel und Berge

 

 

An einem Bach sehen wir ganz viele dieser wunderschönen Schmetterlinge

 

 

Anhand der Staubwolke
sieht man schon von weitem wenn ein Fahrzeug kommt
war heute nicht oft der Fall
auf 170 km haben wir 4 - 5 Fahrzeuge gesehen

 

 

 

 

aber auch wenn wir überholt werden sieht man am Anfang nichts ausser einer Staubwolke

 

 

Wieder mal eine mobile Strassensperre
zuerst können sie sich gar nicht entscheiden
auf welche Seite sie nun gehen sollen
aber nach einer Weile klappt es dann doch dass sich alle in dieselbe Richtung davonmachen

 

 

 

 

 

Siesta
am Strassenrand

 

Unser Übernachtungsplatz auf dem Hay Lakes Campground
dieser kann kostenlos genutzt werden (inkl. Feuerholz)

 

 

Wir probieren unser erstes selbstgebackenes Bannock
(Indianer – Brot)
gebacken in der Bratpfanne auf dem Feuer
mmmhhh lecker

 

 

Weiter geht’s auf dem Liard Highway
dieser Lastwagen zieht eine gewaltige Staubwolke hinter sich her
in der Wolke - Sicht gleich null

 

 

 

 

18.06.2014

 

Da wir seit Yellowknife immer südwestlich unterwegs sind
kommen wir heute an die Grenze zu British Columbia
wodurch wir in eine neue Zeitzone gelangen
Pazifik Time – 9 Stunden Differenz zur Schweiz

 

Hier endet die Schotterstrasse und wir fahren auf Teer weiter
ein paar km weiter läuft ein Wolf über die Strasse
er ist im Wald verschwunden bevor ich die Kamera zücken kann

 

 

 

Soweit man blickt – Wald

 

es ist einfach unglaublich welch riesige Waldflächen es hier gibt

 

 

Auf Holzplanken befahren wir die einspurige Stahlbrücke
über den Fort Nelson River

 

Kurz nach Fort Nelson gelangen wir auf den Alaska Highway
hier hat uns die Zivilisation wieder

 

Mit dem Alaska Highway machen wir wieder eine Richtungsänderung nach Nordwest

 

 

 

 

als erstes sehen wir mehrere Camper vorbeiziehen und es folgen noch viel mehr

 

Unser nächstes Ziel ist 2'134 km entfernt
und nach 923 km ist der erste Abzweiger

 

Auf einmal befinden wir uns mitten in einer Camperkarawane
da müssen wir sofort eine Pause
einlegen damit wir da wieder rauskommen

 

Anfangs finden wir den Alaska Highway richtig öde
breite Strasse – alles geradeaus (ähnlich einer Autobahn)

 

Bald ändert sich die Gegend
wir sehen Berge und Täler
fahren vorbei an Flüssen und Seen
und die Strasse wird schmaler und kurvenreicher

 

 

Wir befahren den höchsten Punkt des Alaska Highways
den Summit Lake mit 1'295 M.ü.M.

 

Eine Auswahl der Tierbegegnungen an unserem ersten Tag
auf dem Alaska Highway

 

mehrere Stone sheeps

unser erstes Karibu

 

acht Bären
wir sehen das erste Mal braune Bären
(das Fell kann von schwarz, braun bis blond variieren)

 

zwei Elche
einen sehen wir beim Wasserpflanzen fressen
dabei geht er mit dem ganzen Kopf unter Wasser

 

mehrere Bisonherden

 

 

 

 

Mittagspause am jadegrünen
Muncho Lake

 

 

 

 

 

Fensterblick

am Abend besucht uns noch ein weiterer Elch

 

 

Zwischendurch gibt es auch mal einen Regentag
da nehmen wir's dann noch gemütlicher als sonst
ist ja schade bei strömendem Regen
und fast keiner Sicht durch die Landschaft zu brausen

 

 

Kurz vor Watson Lake verlassen wir British Columbia
und überqueren die Grenze zum Yukon

 

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Yukon